Was ist Trauma?

Ich werde immer mal wieder gefragt, was eigentlich ein Trauma ist. Wobei ein Trauma entstehen kann und ob man grundsätzlich weiß, ob man traumatisiert ist.

Trauma entsteht, wenn unser Nervensystem von einem überwältigenden Ereignis überfordert wird und die dabei freigesetzte Energie nicht verarbeitet werden kann. Dies führt zu einer langfristigen Beeinträchtigung unserer körperlichen und emotionalen Gesundheit. Somatic Experiencing (SE®) nach Dr. Peter Levine betrachtet Trauma sowohl als psychologisches als auch als physisches Phänomen.

Beispiele für traumatische Erlebnisse:

Unfälle (Autounfälle, Stürze)

Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen)

Gewalt (körperlich, sexuallisiert oder emotional)

Langanhaltender Stress (Mobbing, Arbeitsüberlastung, keine Unterstützung)

Medizinische Eingriffe (Operationen, schwere Krankheiten)

Verlust eines geliebten Menschen

 

Symptome einer Traumatisierung:

Chronische Schmerzen oder körperliche Spannungen

Schlafstörungen oder Albträume

Emotionale Taubheit oder Überempfindlichkeit

Angstzustände oder Panikattacken

Flashbacks oder intrusive Erinnerungen

Konzentrationsschwierigkeiten

Erschöpfung oder extreme Müdigkeit

Soziale Isolation oder Beziehungsprobleme

 

Traumatische Erlebnisse werden im Körper gespeichert und können das Nervensystem in einem Zustand chronischer Alarmbereitschaft halten. Diese festgehaltene Energie manifestiert sich oft als körperliche Spannungen, emotionale Überwältigung oder chronische Beschwerden. SE® zielt darauf ab, diese im Körper gespeicherte Energie zu lösen und das Nervensystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Somatic Experiencing bietet zum Beispiel einen sicheren Raum, um tiefsitzende traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden wiederzuerlangen.

Trauma kann sich auf vielfältige Weise in unserem Alltag manifestieren, oft ohne dass wir es direkt erkennen. Hier sind einige häufige Auswirkungen, die Trauma haben kann:

 

Emotionale Instabilität: Trauma kann zu starken emotionalen Reaktionen führen, wie plötzlichen Wutausbrüchen, intensiver Traurigkeit oder übermäßiger Angst.

Beziehungsschwierigkeiten: Trauma kann das Vertrauen und die Fähigkeit zur Nähe in Beziehungen beeinträchtigen, was zu Konflikten, Isolation oder Schwierigkeiten bei der Bildung neuer Beziehungen führen kann.

Körperliche Beschwerden: Unverarbeitete traumatische Erlebnisse können sich in Form von chronischen Schmerzen, Spannungen oder anderen körperlichen Beschwerden äußern, ohne dass eine offensichtliche körperliche Ursache vorliegt.

Schlafstörungen: Trauma kann Schlaflosigkeit, Albträume oder häufiges Aufwachen in der Nacht verursachen, was zu Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit am Tag führen kann.

Konzentrationsprobleme: Die ständige Belastung durch unverarbeitete Traumata kann die Fähigkeit zur Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigen, was sich negativ auf die Arbeitsleistung oder das tägliche Funktionieren auswirken kann.

Selbstwertprobleme: Menschen, die traumatische Ereignisse erlebt haben, können häufig mit Schuldgefühlen, Scham oder einem negativen Selbstbild kämpfen, was ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigt.

Stressreaktionen: Trauma kann zu einer erhöhten Stressanfälligkeit führen, was dazu führt, dass Menschen in scheinbar harmlosen Situationen überreagieren oder Schwierigkeiten haben, mit Stress umzugehen.

 

Diese Auswirkungen können das tägliche Leben erheblich beeinflussen und zu einem Gefühl der Überforderung oder Hilflosigkeit führen. Es ist wichtig, dass Menschen, die unter Traumafolgen leiden, Unterstützung und professionelle Hilfe erhalten, um ihre Symptome zu bewältigen und langfristige Heilung zu ermöglichen.